Von Ortsvorstandmitglied Detlef Oelsner

 

Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien geht eine Abkehr von den bisher
dominierenden Energieträgern einher. Umdiemit der beschlossenen Energiewende
abgesteckten Ziele zu erreichen,müssen sich auch Kommunen wie die Stadt
Quedlinburg stärker dafür engagieren.
Es sind kommunale Energiekonzepte, die Steigerung der Energieeffizienz sowie auch
die energetische Sanierung von Gebäudebeständen gefordert.
Die sich dadurch verändernden Versorgungsstrukturen stellen eine Chance für die kommunale
Versorgungswirtschaft dar und sollten sich in der unternehmerischen Strategie
der Stadtwerke sowie Wohnungswirtschaft widerspiegeln. Als lokaler und
bürgernaher Dienstleister sind besonders die Stadtwerke einem zunehmend nachfrageorientierten
Energiemarkt ausgesetzt. Siemüssen dahermit der Steigerung der Energieeffizienz
(Ausbau und Modernisierung der Energienetze, Ausbau der Erzeugung)
die tragenden Säulen in der Geschäftspolitik auch deutlicher verwirklichen. Eine bessere
strategische Abstimmung zwischen der städtischen Planung und den Stadtwerken,
aber auch derWohnungswirtschaft ist notwendig. So stellt sich heute auch bereits
in Quedlinburg die Frage, ob beispielsweise sichergestellt werden kann, dass in Gebieten
mit zentraler Wärmeversorgung wie dem Kleers auch künftig ausreichend Nachfrage
besteht?
Das Bild Quedlinburgs wird sich mit der Installation neuer Technik auf Dauer verändern,
ob durch energieeffiziente Gebäudestruktur, Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen
oder der Installation photovoltaischer bzw., solarthermischer Systeme
beispielsweise auf Hausdächern. Hierbei ist Mut gefragt, infrastrukturpolitische Entscheidungen
zu treffen, die auch eine große zeitliche Reichweite haben. Es werden viele
Fragen aufkommen, die sich in der absehbaren Parallelität von zentraler und dezentraler
Infrastruktur auch stärkermit der Erhöhung der Energiestandards für Gebäude
beschäftigen müssen. Wie viel Energiewende ist im Weltkulturerbe möglich? Welche
absehbaren städtebaulichen Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen können für neuartige
Versorgungsstrukturen genutzt werden? Und dies alles vor dem Hintergrund
unseres Anspruches, dass Strom und Wärme für uns Quedlinburger auch in Zukunft
sicher und preiswert zur Verfügung stehen!

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